Agentur für Performancekunst
performanceagentur.ch
Fragen
Bezeichnen Sie sich als Performance Künstler/in?
Ich bezeichne mich als Künstlerin, am liebsten ohne den Zusatz 'Performance'. Aber Performance ist mein Ausgangspunkt.
Was ist das Produkt Ihrer Performances? Wo und wie ordnen Sie Ihre Performances ein?
Das Produkt einer Performance ist immateriell, die Idee oder das Ideelle, der unwiederbringbare Moment. Zwar gibt es in der Beschreibung Überschneidungen mit dem Vokabular des Tanztheaters und Theaters, aber anders als in diesen Disziplinen ist in der Performance der Autor und der Darsteller dieselbe Person.
Wie finanzieren Sie Ihre Performances? Haben Sie schon einmal eine Performance verkaufen können? Kann eine Performance verkauft werden?
Nein, eigentlich kann eine Performance nicht verkauft werden, ich habe begonnen, sie zu verschenken. Es gibt Erinnerungsstücke (Fotos) oder Videos und Videostills bei Videoperformances, die aber die Arbeit nicht ersetzen, sondern ihre Daseinsberechtigung in einer eigenen Qualität finden müssen. Für manche Performances erhalte ich ein Honorar.
Welche Strategien verwenden Sie um Ihre Performances anzukünden oder zu vertreiben?
Festivals sind eine wichtige Möglichkeit. Interessant sind für mich auch Einladungen, die nicht direkt im Kunstkontext situiert sind, zum Beispiel an Firmenanlässe oder an Finissagen von Ausstellungen. Bei Einladungen von wirtschaftlichen Kreisen besteht immer die Gefahr, zum Pausenfüller zu werden.
Ist die Flüchtigkeit der Performance für den Verkauf förderlich oder hinderlich?
Weil die Dokumentation die Performance immer verfremdet, ist die Flüchtigkeit das A und O. Hier gibt es gewiss Überschneidung mit dem Theater und der Musik. Die Performance lebt nur in der Erinnerung weiter.
Welche Unterstützung wünschen Sie sich für Ihre Performance Kunst?
Ich wünsche mir, dass nicht materielle, nicht gegenstandsbezogene Äusserungen und Arbeiten mehr honoriert werden. Ähnliches gilt auch für Installationskünstler.
Welche Wünsche und Forderungen stellen Sie an den Kunstmarkt?
Ich hoffe auf eine Abkehr vom rein materiellen, objektverhafteten Denken und ich hoffe, dass die immaterielle Äusserung stärker gehandelt wird. Was den Wert der Arbeit ausmacht, geht immer auch über das Objekt hinaus.